Ein wirklich ambitionierter Reiseführer für das Wuppertal würde im Ergebnis wohl anders als gängige Stadtführer. Ein bekennender Atlas müsste es sein, der die echten Qualitäten des Standortes beschreibt. Sich werbend um das Genuine der Stadt kümmert. Aus dem vollem ihrer Unzulänglichkeiten schöpfen müsste man dann, anstatt kaschierend die Wunden zu bedecken. Dafür gibt es doch einen Markt. Inverses-Disneyland! Anti-Matrixtown! Krisen-Funpark! Eine völlig verschrobene, kakophonische Sinnlichkeit, die es zu ergründen gäbe. Kontemplativ. Analytisch. Dekadent. Damit könnte man doch auch die Anspruchsvollsten locken. Die feinnervigsten Feinsinnigen berauschen. Die ganze Stadt: ein Ready-Made. So schlimm abgehängt ist sie vom Fortschritt, so sehr bildet sie die Nachhut. Im ewigen Kreislauf der Geschichte, das weiß der gewandte Beobachter: geradezu avantgardistisch.