Diese Bachelorarbeit befasst sich mit einem Fallbeispiel, das sich in den 80er Jahren in der Türkei abgespielt hat. Ein Kind wurde zum Zwecke einer Weitergabe gezeugt, als „Freundschaftsdienst“ für einen nahestehenden Verwandten.
Kader kommt in einem Dorf, im Nordosten der Türkei, auf die Welt. Kader ist ein türkischer Name und beutetet ins Deutsche übersetzt „Schicksal“. Das Besondere an ihr ist, dass sie zum Zwecke einer Weitergabe gezeugt worden ist. Kaders Adoptivvater ist zeugungsunfähig. Die Adoptiveltern haben viele Methoden der Reproduktionsmedizin in Anspruch genommen, aber ihr Wunsch, ein eigenes Kind zu bekommen, erfüllt sich nicht. Der Bruder von Kaders Adoptivmutter schlägt vor mit seiner Ehefrau ein Kind für sie zu zeugen.
In sippenverbändisch-strukturierten Gesellschaften spielt die Großfamilie eine zentrale Rolle. Es wird alles für das andere Familienmitglied getan. Mitgefühl, Nächstenliebe und die Barmherzigkeit charakterisieren solche Familienstrukturen. Diese sind so stark geprägt, dass man sogar ein eigenes Kind aus Liebe an eine verwandte Familie abgibt, nur damit diese auch den eigenen Kinderwunsch erfüllen kann.